Jemen Kern aller Plagen

Die humanitäre Krise im Jemen bleibt weltweit die Schlimmste, mit einem endlosen Krieg, wachsenden Epidemien, wirtschaftlicher Zusammenbruch sowie der Zusammenbruch von Institutionen und öffentlichen Diensten. Nach fünf Jahren Konflikten leiden Millionen von Menschen an Hunger und sind hilflos und extrem geschwächt Krankheiten ausgesetzt.

80% der ganzen Bevölkerung benötigt humanitäre Hilfe. Vor drei Jahren erlebte der Jemen die schlimmste Cholera Epidemie der modernen Zeit und seit den letzten 18 Monaten ist das Land am Rande der Hungersnot. Zum traurigen Schicksal der Jemeniten kommt 2020 noch das Coronavirus dazu.

 

 

« Helfen Sie dem Jemen jetzt, oder schauen Sie zu wie das Land in den Abgrund fällt » – Mark Lowcock, Koordinator der Nothilfe der vereinten Nationen.

Der Jemen hat die weltweit grösste Anzahl von Binnenvertriebenen. Während der ersten Jahreshälfte 2020 haben Überschwemmung den Süden des Landes zerstört und die Verbreitung von tödlichen Krankheiten gefördert, darunter Cholera, Dengue-Fieber, Malaria und Diphterie. Zu den Gefahren mit welchen der Jemen kämpft, kommt die COVID-19 Pandemie, welche sich seit März im ganzen Land unkontrolliert verbreitet.

Humanitäre Hilfe

Die Voraussichten bis Ende des Jahres sind sehr düster.  81 420 Menschen wurden während der letzten fünf Monate vertrieben, die Meisten kamen aus Marib, Al Jawf und Nihm. Die Bevölkerung im Süden Jemens, welcher es schon an Grundeinrichtungen fehlt, ist wegen den regelmässigen Luftangriffen noch mehr verunsichert.

Nebst den unaufhörlichen Bombenangriffen wütet auch die Hungersnot im ganzen Land weiter. Zwei Drittel der Jemeniten leiden an Hunger. 25% der Bevölkerung, davon 2,1 Millionen Kinder und 1,2 Millionen schwangere und stillende Frauen, sind unterernährt. Fast anderthalb Millionen Familien benötigen Nahrungsmittelhilfe um zu überleben, die Meisten von ihnen haben kein Einkommen.

Islamic Relief führt humanitäre Projekte in 17 der 22 Provinzen des Jemen durch und leistet humanitäre Hilfe an über 2 600 000 Menschen. Islamic Relief macht auch saisonale Programme im Jemen, wie Ramadan und Kurban.

Gesundheit

Das Gesundheitswesen im Jemen ist dem totalen Zusammenbruch nahe. Nur 51% der Gesundheitseinrichtungen sind funktionstüchtig wegen den kriegsbedingten Zerstörungen, dem Mangel an Personal, Medikamenten und medizinischen Ausrüstungen.

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Cholera-Epidemie schon 1,3 Millionen Menschen infiziert und 2 700 getötet, ein Viertel davon sind Kinder.

Islamic Relief führt verschiedene Gesundheitsprojekte in 12 Provinzen des Jemen durch:

  • – Amran
  • – Al Hodeïda
  • – Saada
  • – Dhamar
  • – Taïz
  • – Hajjah

  • – Lahij
  • – Abyan
  • – Aden
  • – Al Mahwit
  • – Ibb
  • – Dali

Islamic Relief liefert medizinische Grundversorgung und Nahrungsmittel an ungefähr 160 Gesundheitseinrichtungen.

Eines unserer aktuellen Gesundheitsprogramme verwaltet 4 Quarantäne Zentren als Antwort auf das COVID-19. Diese Quarantäne Zentren sind mit Medikamenten und medizinischen Produkten ausgerüstet und werden von qualifiziertem Gesundheitspersonal geführt.

Um die ordnungsgemässe Verwaltung dieser Zentren und den Gesundheitsprojekten zu garantieren werden ca. 2 Millionen CHF benötigt.

Dank Ihren Spenden für den Jemen können wir weiterhin das Bestehen der Gesundheitszentren überall im Jemen garantieren.

Wasser

Die Anzahl Menschen welche Wasser benötigen ist auf 17,5 Millionen Personen angestiegen.

Die wasserbedingten Krankheiten und die Cholera verbreiten sich hauptsächlich durch verseuchtes Wasser. Eine umfangreichere Aufklärung ist nötig um zukünftige Epidemien zu verringern.

Dieses Jahr arbeitet Islamic Relief an der Sanierung der Wasserversorgungssysteme in Al Hodeïda, Saada, Dhamar und Amran. Waschstellen werden gebaut, damit die Patienten die Hände in Sicherheit waschen können.

Die Wasser und Brunnen Projekte von Islamic Relief ermöglichen die Unterstützung von Millionen Menschen in den verschiedenen Provinzen des Jemen.

Waisenkinder

Islamic Relief arbeitet mit den ärmsten Bevölkerungsgruppen und unterstützt dank dem Patenschaftsprogramm weltweit mehr als 65 000 Waisenkinder aus extrem armen Familien. Im Jemen, in den Provinzen von Sanaa, Saada, Aden et Taïz, unterstützen wir momentan 4 086 Waisenkinder.

Die Patenschaft hilft den Familien, ihre Grundbedürfnisse in den Bereichen Ernährung, Gesundheit und Bildung zu decken. Da sich das COVID-19 schnell ausbreitet, sind Jemens Waisenkinder einer weiteren Plage gegenübergestellt. Das Land wurde für die Kinder bereits zur Hölle, seit der Konflikt im März 2015 eskalierte. Unsere Besuche vor Ort zeigten, dass die meisten Waisenfamilien, die das Patengeld erhalten, dieses Geld hauptsächlich für Lebensmitteln ausgeben. Dies ist auf steigende Rohstoffpreise zurückzuführen. Leider werden dadurch Bildung und Gesundheit von Waisenkindern beiseitegelassen.

Islamic Relief unterstützt die gesponserten Waisenkinder auch, indem es sie in viele Projekte einbezieht. Um ihr Leiden zu verringern und ihnen die Möglichkeit zu geben, in einem besseren Lebensumfeld zu leben, sind Sie insbesondere Begünstigte der Ramadan, Kourban und Winter Programme.

Dank Ihnen kann Islamic Relief den Menschen im Jemen weiterhin helfen, Krieg, Hunger, Cholera und das Coronavirus zu überleben.

Lasst uns gemeinsam für den Jemen handeln!