Die Sorge wächst, da sich neue Fälle in den überbevölkerten Flüchtlingslagern in Idlib ausbreiten.
Nordsyrien steht am Rande einer tödlichen Cholera Epidemie, die ohne schnelle Hilfeleistung, tausende Leben bedroht.
Über 5 973 Ansteckungen und 39 Todesfälle wurden bestätigt, die hochansteckende Krankheit breitet sich schnell aus. In den Lagern für Binnenvertriebene im Gouvernement Idlib leben die Menschen unter extremen Bedingungen, was die Ausbreitung der Cholera beschleunigt.
Unsere Teams Vorort befürchten, dass eine Epidemie von Fällen schnell zu einer Katastrophe führen könnte.
Mohamed El Asfar, Islamic Relief in Idlib, erklärt:
“Diese Lager sind dicht besiedelt mit fehlenden Abwassersystemen und unhygienischen Wasserquellen, die leicht kontaminiert werden können. Eine Infektion in den Lagern könnte zu einer massiven Epidemie führen, die nicht mehr einzudämmen wäre. Die Cholera könnte Tausende von Opfern fordern, wenn sie sich in den Lagern ausbreitet. Die Menschen hier haben schreckliche Angst davor und die Gesundheitseinrichtungen sind nicht dafür ausgerüstet um einen großen Choleraausbruch zu bewältigen”.
Mehr als ein Jahrzehnt der Krise in Syrien hat die Gesundheits- und Wasserinfrastruktur des Landes in Trümmern zurückgelassen. In Idlib sind 31% der sanitären Einrichtungen und 40% der Wasserversorgungssysteme nicht mehr funktionsfähig. Der Wasserspiegel des Euphrat ist aufgrund der Dürre gesunken, wodurch der Zugang zu sauberem Wasser weiter eingeschränkt wird. Fast die Hälfte der Syrer ist nun von unhygienische Wasserquellen abhängig.
Die Weltgesundheitsorganisation geht davon aus, dass die Zahl der Cholerafälle auf fast eine halbe Million ansteigen könnte, wenn die Epidemie nicht schnell eingedämmt wird.
Islamic Relief hat seine Aufklärungskampagnen in den Lagern in Idlib intensiviert – den Menschen wird geraten, das Infektionsrisiko durch gründliches Händewaschen und das Abkochen von Wasser vor dem Trinken zu verringern. Islamic Relief verteilt auch Hygienepakete, die Artikel wie Seife enthalten.
Islamic Relief arbeitet mit der WHO zusammen, um eine Cholera-Behandlungseinheit mit 40 Betten einzurichten – um 45.000 Menschen zu versorgen – und plant außerdem die Bereitstellung von sauberem Trinkwasser und die Verbesserung der Abwasser- und Sanitärsysteme.
Bleiben wir solidarisch