Mit einem Luftangriff auf Luftabwehrziele in der Umgebung der Hafenstadt Hodeida am 20. Juli hat die jüngste Eskalation des Konflikts im Jemen eine dramatische Wende genommen. Dieser Angriff folgte auf einen tödlichen Drohnenangriff am 19. Juli, und hat schwerwiegende Folgen für die Bevölkerung.
Seit über einem Jahrzehnt befindet sich der Jemen in einer beispiellosen humanitären Katastrophe. Krieg, Hunger, Kindersterblichkeit und der wirtschaftliche Kollaps haben das Land an den Rand des Abgrunds gebracht. Im Jahr 2024 sind 19,5 Millionen Jemeniten auf humanitäre Hilfe angewiesen – 17,1 Millionen leiden unter Hunger.
Inmitten dieser Notlage bleibt Islamic Relief unermüdlich im Einsatz, um den verletzlichsten Gruppen zu helfen: Waisenkindern, schwangeren Frauen und vertriebenen Familien.
Schon vor Ausbruch des Konflikts im März 2015 war der Jemen das ärmste Land im Nahen Osten. Heute hat der Krieg die Infrastruktur zerstört, die Lebensgrundlagen vernichtet und Millionen Menschen in extreme Not gestürzt.
Der Wertverfall der jemenitischen Währung hat die Preise explodieren lassen – selbst Brot ist für viele Familien unerschwinglich geworden. Das Land steht erneut kurz vor einer Hungersnot.
Die Mangelernährung bei Kindern nimmt dramatisch zu – vor allem in abgelegenen ländlichen Gebieten, in denen der Zugang zu medizinischer Versorgung extrem eingeschränkt ist. Mehr als 55 % der Kinder unter 5 Jahren leiden an schwerer Mangelernährung – eine erschütternde Zahl, die das Ausmass der Krise verdeutlicht.
Zeugnis von Dr. Tariq Hadi Mohammed (Bezirk Zuhrah):
“Wir sehen täglich immer mehr mangelernährte Kinder. Eines Tages wurde ein kleines Mädchen bewusstlos eingeliefert – wegen schwerer Mangelernährung. Wir konnten sie retten, aber ihre jüngere Schwester kam zu spät und überlebte nicht. Ihr Zustand war herzzerreissend.”
Die Gesundheitseinrichtungen sind überfüllt und können nicht alle Patienten aufnehmen. In einigen Regionen versorgt ein Zentrum, das für 8.000 Menschen ausgelegt ist, inzwischen 12.000.
Islamic Relief ist seit 1998 im Jemen tätig und hat seine Aktivitäten seit 2015 erheblich ausgeweitet, um der Bevölkerung in der Notlage beizustehen.
Unsere Hilfe im Jahr 2024:
– 185 unterstützte Gesundheits- und Ernährungszentren
– 249.617 Menschen erhielten ernährungsmedizinische Behandlung
– 11.576 Familien erhielten Kurban-Fleischspenden
– 8.300 Waisenkinder werden durch das Patenschaftsprogramm betreut
Dank der Unterstützung unserer Spenderinnen und Spender können wir weiterhin lebenswichtige Hilfe in den Bereichen Gesundheit, Trinkwasser, Hygiene und Ernährung leisten.
“Zehn Jahre Krieg haben die Wirtschaft zerstört, den Zugang zu grundlegenden Diensten lahmgelegt und Millionen Menschen in absolute Verzweiflung gestürzt. Obwohl wir 2,56 Millionen Jemeniten geholfen haben, bleiben Millionen andere weiterhin ohne Hilfe. Die Welt darf den Jemen nicht vergessen.”
— Siddiq Khan, Landesdirektor von Islamic Relief im Jemen
Auch wenn die Krise im Jemen kaum noch in den Schlagzeilen auftaucht, kämpfen Millionen von Männern, Frauen und Kindern täglich ums Überleben. Gemeinsam können wir Leben retten.
Mit Ihrer Hilfe können wir weiterhin medizinische Versorgung, Nahrung, Trinkwasser und lebensnotwendige Hilfe leisten.