Vier aufeinanderfolgende Jahreszeiten ohne Regen, ein seit mindestens 40 Jahren nicht mehr aufgetretenes Klimaereignis. Die letzten saisonalen Langzeitprognosen deuten auf ein nun konkretes Risiko, dass auch die Regenzeit von Oktober – Dezember ausfallen könnte.
In der Region ist schätzungsweise 3,6 Millionen Vieh verendet, davon 1,5 Millionen in Kenia und 2,1 Millionen in Äthiopien. In den am stärksten betroffenen Gebieten Somalias ist seit Mitte 2021 schätzungsweise jedes dritte Tier verendet.
16,7 Millionen Menschen sind derzeit mit einer hohen akuten Ernährungsunsicherheit konfrontiert. Diese Zahl könnte bis September 2022 auf 20 Millionen Menschen ansteigen.
Laut Analysen von April 2022, leiden in Somalien über 80 000 Menschen unter schwerer Hungersnot.Die Ernährungssituation in der Region ist, wie in Äthiopien, Kenia und Somalia wo mehr als 1,7 Millionen Menschen an schwerer akuter Unterernährung leiden, kritisch.
Eine Verschlechterung der Ernährungssituation, in den nächsten drei Monaten, ist sehr wahrscheinlich.
Der für dieses Ende 2022 prognostizierte fehlenden Niederschlag würde die, ohnehin schon katastrophale, Situation der Ernährungssicherheit und Unterernährung im Jahr 2023 weiter verschärfen.
Unabhängig der Niederschlagsmengen zwischen Oktober und Dezember, werden sich die Bedingungen nicht rasch genug erholen, um vor Mitte 2023 eine Verbesserung der Ernährungssicherheit zu bewirken.
Eine rasche Intensivierung unserer Aktionen ist ab sofort erforderlich, um Leben zu retten und Millionen von Todesfällen zu verhindern.
Es ist dringend nötig unsere Unterstützung zu intensivieren, um der Bevölkerung in Kenia, Äthiopien und Somalia infolge der Dürreperioden und der Hungersnot zu helfen.
Islamic Relief legt den Schwerpunkt auf die Verteilung von Nahrungsmitteln, Wasser (Wassertransport mit Lastwagen, Wiederherstellung strategischer Wasserquellen), Ernährungshilfe und Programme zur Sicherung der Lebensgrundlagen, einschließlich der Bereitstellung von Tierfutter und Tierpflegediensten.
Es ist dringend erforderlich, dass wir uns alle mobilisieren, um Leben zu retten und die Lebensgrundlagen der Menschen zu schützen.
In den Weide- und Landwirtschaftsgebiete im Osten und Norden Kenias, fiel zwischen März und Mai 2022 nur niedrige Niederschlagsmengen, was die vierte unterdurchschnittliche Regenzeit in Folge bedeutete.
Die erhöhte Viehsterblichkeit, die sehr geringe Anbaumengen und ein starker Rückgang der Kaufkraft führen zu grossen Defiziten beim Nahrungsmittelverbrauch. Dies führte zu einem hohen Mass an akuter Unterernährung unter den Gemeinschaften im Osten und Norden Kenias.
Fünf Millionen Menschen sind auf humanitäre Lebensmittelhilfe angewiesen.
Der allgemeine Rückgang des Zugangs der Haushalte zu Nahrungsmitteln führt zu einem Anstieg des Niveaus der akuten Unterernährung welches, laut einer SMART-Erhebung des UNICEF vom März 2022, über dem Niveau des Vorjahres im Bezirk Mandera, liegt.
Im Bezirk Wajir wurde von Todesfällen bei Kindern unter fünf Jahren aufgrund von Komplikationen einer schweren akuten Unterernährung berichtet.
755.000 Kinder im Alter von 6 bis 59 Monaten benötigen dringend eine Behandlung aufgrund akuter Unterernährung, zudem stieg die akute Unterernährung bei schwangeren und stillenden Frauen um 7% an.
25,9 Millionen Menschen, darunter 14 Millionen Kinder, leiden unter einer Hungersnot. Humanitäre Beurteilungen deuten darauf hin, dass sich die Auswirkungen der Dürre im Osten und Süden Äthiopiens verschärfen, und die Verluste der betroffenen Hirten- und Agropastoralgemeinschaften in diesen Regionen alarmierend hoch sind.
Die Zahl der Rinder, die aufgrund von Beweidungs- und Wassermangel verendeten, wird auf über 1,46 Millionen geschätzt.
Die UNOCHA hat für 2022 Ressourcen gewährt, um sich um einige der angegebenen Zielgruppen zu kümmern.
Obwohl der Krieg im nördlichen Teil des Landes ruhig bleibt, ist der Konflikt im südlichen Teil nach wie vor die Hauptursache für Vertreibung, Ernährungsunsicherheit und Schutzgefahren. Im April wurden etwa 37.000 Menschen aus dem Gebiet Konso im Süden Äthiopiens neu vertrieben, 50 % davon waren Frauen und Kinder.
Der für April erwartete Regen fiel nur an einem einzigen Tag. Somit blieb der Regen zum vierten Mal in Folge aus, was noch mehr Menschen in eine alarmierende Situation brachte.
– Rehabilitation von Brunnen und Wasserstellen, um die Auswirkungen der Dürre zu minimieren und den Zugang der Bevölkerung zu sauberem Trinkwasser zu maximieren.
– Versorgung von sauberem Trinkwasser für 1.000 gefährdete Viehzüchtergemeinschaften in der Region Togdheer.
– Sensibilisierung für Hygiene und Ausbildung von Wassermanagementkomitees
– Verteilung von Wasser durch Tankwagen.
– Bau von 140 Latrinen.
– Verteilung von Hygienepaketen.
– Verteilung von Lebensmittelpaketen.
– Im Rahmen des Projekts Global Famine, wurden insgesamt 2000 Stück Viehbestand aus 400 Viehzüchterhaushalten (2400 Personen) in Hargelle und Charati behandelt.
– Islamic Relief hat bereits über 4000 Lebensmittelpakete an mehr als 20.000 vertriebene Personen in Hargelle und Charati verteilt.
Jede Flüchtlingsfamilie erhielt 25 kg Weizen, 3 kg Linsen, 3 kg Reis, 2 Liter Öl und 1 kg Datteln.
Bleiben wir solidarisch