Die Vorteile des Fastens im Ramadan für die Gesundheit

Heute, wenn Sie in einen Supermarkt gehen, stehen hunderte von Artikeln zu unserer Verfügung, um unsere Gier zu stillen. In diesem Überfluss, knabbert man während des ganzen Tages immer mehr, was Auslöser von zahlreichen physischen wie auch psychischen Erkrankungen ist. Erstmals in der Geschichte ist die Zahl der Erkrankungen, die durch das Übermass an Lebensmittel verursacht werden höher als diejenigen, die an einem Mangel leiden.

 

Die Gesundheit und das Fasten

Gemäss den wissenschaftlichen Arbeiten, verfasst von Professor Valter Longo und Dr. Lara Padilla, in Bezug auf das Fasten oder der Begrenzung von Kalorien, verbunden mit der Lebensdauer, erklären diese zwei Wissenschaftler, dass zwei Mal Fasten im Jahr das Leben verlängert.

Jährliches Fasten im Monat Ramadan und ein regelmässiger Konsum von Olivenöl sind zwei Komponenten, um kardiovaskulären Risiken zu verringern und seine Blutfette/Lipide im Gleichgewicht zu halten. Viele Studien haben gezeigt, dass nach dem Fasten im Monat Ramadan die Menschen ihren Blutzucker reduziert und ihre Sensibilität zum Insulin erhöht haben. Somit können sich durch die Erholung während dieser Zeit die Nierenzellen regenerieren.

Edward H. Dewey, ein Arzt und Chirurg aus dem 19.Jhd. fasst sehr gut den Nutzen des Fastens zusammen: „Es ist eine Erholungskur, und keine Heilung, nicht mehr, als wie ein Knochen heilt oder eine Wunde, aber es erzeugt die notwendigen Bedingungen zum Heilen.

Professor Lothar Went, ein renommierter deutscher Kardiologe ist formell: beim wiederholten Fasten, ein bis zweimal im Jahr, reinigt sich das Gewebe und die Gelenke.

Überwachte Dehydratation während des trocknen Fastens

Eine der grossen Ängste, die man haben kann, wenn man periodisch, trocken fastet, ist das Problem der Dehydratisierung, vor allem wenn der Fastenmonat Ramadan in den Sommer fällt und mehr als 17 Stunden dauert. Dazu haben sich erst kürzlich Forscher aus Malaysia diese Frage gestellt und eine faszinierende Entdeckung gemacht:

Es wurden Messungen des Wassergehalts von einer Gruppe von Fastenden, vor Beginn des Fastens, während und nach dem Ramadan erhoben. Die Ergebnisse erstaunen. Der Wassergehalt im Körper ist über die ganze Zeitspanne fast unverändert geblieben.

Dies lässt vermuten, dass der Körper selbst danach strebt die Wassermenge auszugleichen, damit der Mensch keine Nebenwirkungen der Dehydratisierung hat. 

Sport und Fasten

Sich während des Fastens weiterhin zu bewegen wird von vielen Experten wärmstens empfohlen. Zum Beispiel sagt Dr. Lionel Coudron in seinem „Praxisleitfaden des Fasten“, dass die Ausübung einer regelmässigen, physischen Aktivität den Zeitraum des Fastens besonders gut unterstützt, da dies zur Stärkung der Muskeln beiträgt, Steifheit verhindert, ein Gefühl der Vitalität gibt und den allgemeinen Stoffwechsel unterstützt, also wahrscheinlich auch die Ausscheidungsfunktion.

Der Glaube und das Fasten

Hier liegt der grosse Unterschied zwischen dem religiösen Fastens und dem Heilfasten. In der Tat scheint die mentale Stärke eines gläubigen Fastenden höher, da er es schafft sich selbst zu steuern und somit seinen Gelüsten zu widerstehen.

Was ist diese Motivation? Es ist einfach. Das eigentliche Ziel des Fastens im Monat Ramadan ist, seinem Schöpfer zu gefallen und Seine Zufriedenheit zu erreichen. Es ist die vierte Säule des Islam und seine Ausübung ist obligatorisch. Ausserdem, verbunden mit den täglichen Gebeten (zweite Säule), die dem Tag einen Rhythmus geben und das Spenden (dritte Säule) ist der heilige Monat eine ausgezeichnete Chance seinen Körper, sein Herz und seine Seele zu reinigen. Das Fasten wird ein jährliches Ereignis, um das menschliche Wesen aus der Dunkelheit der Sünden zum Licht der guten Taten zu bringen.

Der Geist und das Fasten

Wir wissen, dass Stress in unserer heutigen Gesellschaft auf allen Ebenen präsent ist. Dieser grosse Störfaktor hat direkte Auswirkungen auf unsere Gesundheit und wenn wir nicht vorsichtig sind, verlieren wir langsam unsere Vitalität und wir werden krank.

Um Krankheiten zu vermeiden, ist es notwendig dem Körper bei der Beseitigung der Gifte zu begleiten, die unseren Gemüstzustand beeinträchtigen. D.h. die Flüssigkeiten, die mehr als 90% unseres Körpers ausmachen (Blut, Lymphe und intra- und extrazelluläre Flüssigkeiten). Alexandra Lohr, eine Naturheilpraktikerin und Fastenbegleiterin in Paris erklärt: Diese Reinigung der Flüssigkeiten und Regenerierung der Zellen haben einen direkten Einfluss auf den physischen, emotionalen und psychologischen Zustand.

Dort greift das trockene, periodische Fasten ein. Es ist ein exzellentes Hilfsmittel für die Regenerierung des Organismus. Die Ruhepausen des Verdauungstraktes, erlaubt dem Körper einige Organe „in Schlaf“ zu versetzen und somit ungefähr 30% der nötigen Kalorien zu sparen, welche in normalen Zeiten für die Verdauung genutzt werden. Diese Energie konzentriert sich nun auf die Reinigung und die Ausscheidung. Das Immunsystem wird gestärkt, der Körper optimiert den Energieaufwand und verleiht Vitalität. Man fühlt sich nicht nur besser in seinem Körper, sondern auch geistig und mental.

Die wissenschaftlichen Arbeiten vom russischen Psychiater Valery Gurvitch, Anhänger von Dr Youri Nikolaev, zeigen, dass die erste Woche des Fastens eine psychotrope Wirkung hat, die sich etabliert:  seine stimulierende-, antidepressive- und Antistresswirkung, erklären sich durch die erhöhte Konzentration von Serotonin, dem Glückshormon.  Das Fasten hat somit Einfluss auf Ängste und Depressionen.

Zeitgleich nehmen die Ketone im Körper zu. Sie haben ab dem zweiten oder dritten Tag des Fastens eine euphorisierende Wirkung und Entscheidungen fallen leichter. Das Fasten beruhigt die Nervösen und lädt die Batterien der Kraftlosen wieder auf.