Die Ernährung während des Fastens im Ramadan

Erinnern wir uns ans Prinzip im Fastenmonat Ramadan:  das Fastenbrechen ist bei Sonnenuntergang. Zwei Mahlzeiten werden also vor dem Morgengrauen verzehrt: Der Iftar (das Abendessen) und der Suhur (das Frühstück).

 

Der muslimische Fastende hat die Gewohnheit eine oder mehrere Datteln zu essen, begleitet mit einigen Schlucken Wasser oder Milch, um das Fasten zu brechen. Daraufhin wird er sein viertes Gebet des Tages machen. Die Dattel gehört heute zu den Super Foods*. Sehr energiereich, enthält sie zwei bis dreimal mehr Mineralien (Calcium, Magnesium, Kalium, Eisen..) als die Mehrheit der Früchte.  Seine grosse Menge an Ballaststoffen unterstützt auch den Verdauungstrakt, welcher für einige Stunden „eingeschlafen“ war.  Ausserdem ermöglicht sein hoher glykämischer Index (zwischen 70-100) dem Fastenden sich von der Müdigkeit, die durch das Fasten provoziert wird, sofort fit zu werden. Schliesslich ist sie auch reich an Vitaminen, Aminosäuren, Spurenelementen, Proteinen und Antioxidantien.

Bezüglich des Wassers empfehle ich Quellwasser, wenig mineralisiert (etwa Mont Roucous, Mont Calme, Volvic, Evian…), um die Nieren nicht zu sehr zu beanspruchen und um zu einer guten Zellregeneration beizutragen. Es sollte bei Raumtemperatur getrunken werden, nicht kalt oder eiskalt, damit der Magen nicht lahmgelegt wird.

Bis hierher, würde ich sagen ist alles gut. Ich schlage vor allem nach dem Fastenbrechen eine Reform unseres Tellers vor.

In unserer aktuellen Gesellschaft, wo man uns dazu treibt immer mehr zu konsumieren, sind wir leider in die Falle des Übermasses getappt und verwandeln diese Mahlzeit in ein wahres „Festessen“. Wir essen bis zur Sättigung, dabei überschreiten wir alle Grenzen, mit dem Vorwand, dass wir es verdient haben, denn wir haben uns den ganzen Tag davon ferngehalten und wir müssen dies nun aufholen bzw. ausgleichen.

Nur, mit dieser schlechten Angewohnheit setzen wir vor allem unsere Organe einer harten Prüfung aus, indem wir vom Morgen bis zum Abend von einem Extrem zum andern gehen. Zudem hat uns der Prophet Mohammed (sws) durch viele Hadiths* gelehrt, dass das Ideale ist, wenn man mit Sparsamkeit isst und dies sein ganzes Leben lang.

Um die Vorzüge des Fastens zu optimieren, schlage ich für das Iftar ein leichtes Menu vor.

Dazu gehört meiner Meinung nach z.B. hausgemachte Suppen zu bevorzugen. Sie sind reich an Mineralien und Ballaststoffen, sie beteiligen sich an der Rehydratation nach dem trockenen Fasten. Angereichert kann sie ausreichend sättigend sein, um das Iftar zu beenden. Gulaschsuppe, Cassoulet Suppe, Harira, Chorba, Pistousuppe, Knochensud, Champignon- oder Brennesseleintopf, Misosuppe, Sambar, Eintöpfe…. kurz gesagt, probieren Sie selbst aus und variieren Sie.

Auch Salate haben das Potenzial eine sehr leichte und komplette Mahlzeit zu werden, da man sie anreichern kann. Immer darauf achten, dass man ein gutes Öl, leichte Proteine und Ballaststoffe hinzugibt, eine weite Auswahl an Kombinationen bietet sich Ihnen an, um ein nährstoffreiches und leichtes Essen zu erhalten.

Bevorzugen Sie die Zugabe von Fisch (Omega 3) und Olivenöl in ihren Menus, denn man isst nie genug davon im Gegensatz zu Fleisch. Bestreuen Sie die Salate oder Suppen mit Weizenkeimen und/ oder Bierhefe, um eine Zufuhr an Vitamin B zu haben.

Begrenzen Sie so gut wie möglich den Konsum von Brot oder anderen stärkehaltigen Produkten am Abend, damit das Gefühl der Leichtigkeit bleibt. Ebenso fördert dies Ihren Schlaf, erleichtert das Gebet und die Zeit der Meditation.

Trinken Sie häufig Wasser oder Kokoswasser in kleinen Schlucken zwischen Iftar und Suhur, vergessen Sie nicht bei jedem Bissen gut zu kauen und achten Sie zwischen den zwei Mahlzeiten auf einen regelmässigen Schlafrhythmus.

Hinsichtlich des Suhurs. Man sollte ihn nicht weglassen denn es ist diese Mahlzeit, die die notwendige Energie liefert, um den ganzen Tag durchzuhalten. Um den Energiespeicher gut aufzuladen, empfehle ich zunächst Schwarztee, Grüntee oder Kaffee während des Frühstücks wegzulassen. In der Tat sind diese harntreibend. Wählen Sie lieber einen lauwarmen Kräutertee mit Zitronensaft, mit Gewürzen wie Zimt oder Ingwer, etwas Honig und/oder Wasser.

Um eine Zufuhr an Vitamin C zu haben, nehmen Sie Obstsalate zu sich, oder z.B eine „Poké Bowl“ begleitet mit Kokosnusscreme und Haferflocken.

Vergessen Sie Nüsse und Trockenfrüchte nicht, denn sie sind reich an Mineralien und Antioxidantien.

Zögern Sie nicht diese Mahlzeit mit kalten Vorspeisen zu servieren wie: Guacamole, Humus, Auberginenkaviar, Linsenmousse, Tomatencreme, Ajvar ?… die mit Eier, Tofu, geräuchertem Lachs, Thunfisch oder Vollkornbrot begleitet werden können.