Projekte zur nachhaltigen Entwicklung sind von entscheidender Bedeutung, um den Wohlstand künftiger Generationen zu sichern und gleichzeitig die natürlichen Ressourcen unseres Planeten zu erhalten. Alle unsere Projekte berücksichtigen soziale, wirtschaftliche und ökologische Bedürfnisse und zielen darauf ab, Armut zu reduzieren, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern, Chancengleichheit zu fördern und die Umwelt zu schützen. Indem wir in nachhaltige Initiativen investieren, setzen wir uns nicht nur für eine bessere Zukunft ein, sondern auch für eine Welt, in der sich alle Menschen in einer gesunden und gerechten Umwelt entfalten können.
Unsere humanitären Projekte erstrecken sich in diesem Jahr über verschiedene Regionen weltweit und decken ein breites Spektrum dringender Bedürfnisse ab. Von Niger bis Kenia, von Marokko bis Bosnien, jede Initiative ist speziell auf die Herausforderungen vor Ort angepasst. Von der Bekämpfung der Mangelernährung über die Diversifizierung der Lebensgrundlagen bis hin zum Wiederaufbau von Schulen und der Verbesserung des Zugangs zu sauberem Wasser – all diese Massnahmen zielen darauf ab, unmittelbare Erleichterung zu schaffen und gleichzeitig die Grundlagen für eine nachhaltige Veränderung zu legen. Indem wir in diese Projekte investieren, arbeiten wir daran, eine Welt zu schaffen, in der alle gefährdeten Bevölkerungsgruppen auf eine bessere und sicherere Zukunft hoffen können.
Kenia: Projekt zur Diversifizierung der Lebensgrundlagen im Landkreis Kilifi
Niger: Kampf gegen Mangelernährung
Marokko: Bau einer Schule in der Region Chichaoua
Bangladesch: Zugang zu sauberem Wasser, sanitären Einrichtungen und verbesserten Hygienepraktiken
Sudan: Projekt zur humanitären Unterstützung von Binnenvertriebenen
Bosnien und Herzegowina: Verbesserung des Bildungs-, Gesundheits- und Behindertenwesens
Jemen: Kampf gegen die Unterernährung
Afghanistan: Bewältigung der Krise der afghanischen Rückkehrer aus Pakistan
Syrien: Verbesserung des Zugangs zu Wasser
Kenia mit seinen 580.728 Einwohnern sieht sich einer Vielzahl von Herausforderungen gegenüber, insbesondere in den ariden und semiariden Regionen, die etwa 85 % des Landes ausmachen. In diesen Regionen leben fast 30 % der Bevölkerung des Landes und sie spielen eine entscheidende Rolle, da sie 50 % der Tierproduktion des Landes unterstützen.
In den vergangenen Jahren haben Dürren, Überschwemmungen und andere extreme Wetterereignisse in diesen Regionen zugenommen und zu beträchtlichen wirtschaftlichen Verlusten geführt, insbesondere bei armen Bevölkerungsgruppen mit begrenzten Anpassungskapazitäten. Am stärksten betroffen sind die Nord- und Küstenregionen Kenias
Dürren und Überschwemmungen stellen eine ernstzunehmende Gefahr für die Produktivität und Ernährungssicherheit in Kilifi County in Kenia dar. Es ist zu erwarten, dass sie in den kommenden Jahren noch grössere Probleme verursachen werden, da das Risiko von Dürren und Überschwemmungen laut Prognosen zunehmen wird.
Der Landkreis mit einer Fläche von 12.609,7 km² erstreckt sich entlang der Küste und ist durch eine hohe Armutsquote von 71,7 % sowie eine weit verbreitete Ernährungsunsicherheit gekennzeichnet, von der etwa 67 % der Haushalte betroffen sind. Die Low-Input-Regenlandwirtschaft stellt die Haupteinkommensquelle im Bezirk dar. Sie trägt 52,7 % zum durchschnittlichen Haushaltseinkommen bei und bietet direkt mehr als der Hälfte der Gesamtbevölkerung des Gebiets einen Arbeitsplatz.
Aus diesem Grund hat Islamic Relief Kenia erneut ein Projekt zur Diversifizierung der Lebensgrundlagen ins Leben gerufen, das auf dem Erfolg einer früheren Initiative im Kilifi County aufbaut. Das Projekt zielt darauf ab, diese Herausforderungen zu bewältigen, wobei der Fokus auf Kilifi County liegt. In dieser Region kommt es das ganze Jahr über zu geringen und unregelmässigen Niederschlägen, was dazu führt, dass die Bevölkerung auf Nahrungsmittelhilfe durch humanitäre Organisationen und staatliche Stellen angewiesen ist.
Unser Projekt zielt darauf ab, die Lebensgrundlagen, die Kaufkraft und das allgemeine Wohlbefinden der Zielgemeinschaften zu verbessern. All dies wird durch die Umsetzung nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken, einen besseren Zugang zu Wasser und diversifizierte Einkommensquellen erreicht.
Die wesentlichen Ziele des Projekts sind die Verbesserung des Haushaltseinkommens, der Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen sowie die Verteilung dürreresistenten Saatguts und landwirtschaftlicher Betriebsmittel. Diese Massnahmen tragen dazu bei, die Ernährungssicherheit in der Region erheblich zu verbessern. Ein weiteres Ziel ist es, Armut und Hunger in dieser Region durch den Zugang zu menschenwürdiger Arbeit und Wirtschaftswachstum sowie den Zugang zu modernster Landwirtschaftstechnologie zu beseitigen.
Begünstigte : 2 500
Budget: 300 000 CHF
Der Niger steht vor grossen Herausforderungen im Bereich der Gesundheit von Müttern und Kindern. Es ist eines der ärmsten Länder der Welt. Nach dem Human Development Index (HDI) rangiert das Land seit zehn Jahren konstant unter den letzten fünf Ländern und belegt derzeit den 189. von 191 Plätzen.
Die Analyse der Regionen zeigt, dass der Bedarf und die Ungleichheiten im Bereich der Gesundheit von Müttern in der Region Dosso am grössten sind. Dies steht im Kontrast zu den beiden anderen Regionen, in denen Islamic Relief Niger tätig ist, Niamey und Tillabéri, wo die Situation weniger prekär ist.
Die Region Dosso gilt als eine der am stärksten betroffenen Regionen Nigers. Kinderkrankheiten wie Durchfall, Cholera und Masern, mangelnde Nahrungsvielfalt aufgrund der weit verbreiteten Ernährungsunsicherheit und fehlende Wasser-, Sanitär- und Hygieneeinrichtungen sind die Hauptprobleme. Dazu kommen Unwissenheit über die Ernährungsgewohnheiten von Säuglingen und Kleinkindern, Konflikte und die Auswirkungen des Klimas, das an vielen Orten zu Dürren und Überschwemmungen geführt hat. All diese Faktoren tragen zur Verschlechterung der Ernährungssituation bei.
Unser Projekt ist ganzheitlich angelegt und umfasst die Bereiche Landwirtschaft, Wasserversorgung, Abwasserentsorgung und Hygiene, Bildung und Schutz vor Unterernährung. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Diversifizierung der Ernährung, um tierische Produkte wie Eier und Fleisch durch die Geflügelproduktion einzubeziehen.
Die Ziele sind zweifach, zum einen die direkte Umsetzung des Projektes, zum anderen sollen sie auch nach der Integrationsphase zu dauerhaften Lösungen werden, um die Ergebnisse auch langfristig zu erhalten.
Begünstigte: 1 000
Budget: 200 000 CHF
Im September 2023 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 6,8 den Hohen Atlas in Marokko und forderte mehr als 2000 Todesopfer. Ganze Dörfer wurden völlig zerstört, manche verloren 90 Prozent ihrer Bevölkerung. Die ohnehin schwer zugänglichen Katastrophengebiete wurden völlig abgeschnitten.
Islamic Relief arbeitet weiterhin mit lokalen Organisationen zusammen, um den betroffenen Menschen zu helfen. Islamic Relief Schweiz hat beschlossen, den Wiederaufbau einer Schule in der Region Chichaoua zu unterstützen, damit die Kinder wieder zur Schule gehen können.
Ziel des Projekts ist es, den Kindern von Chicahoua die Rückkehr in die Schule zu ermöglichen.
Das Miteinbeziehen und die aktive Beteiligung der Gemeinden stehen im Mittelpunkt dieses Entscheidungsprozesses. Auf diese Weise können wir effizient auf die Bedürfnisse reagieren. Gleichzeitig zeigen wir unser Engagement für nachhaltige Lösungen, die den Herausforderungen dieser Gemeinden gerecht werden.
Zusammenarbeit mit lokalen Partnern
Lokale Behörden: Wir arbeiten eng mit den lokalen Behörden zusammen, um sicherzustellen, dass unsere Hilfs- und Wiederaufbaumassnahmen mit den jeweiligen Strategien und Prioritäten im Einklang stehen. Durch diese Zusammenarbeit werden Ressourcen rationalisiert und eine effektive Unterstützung gewährleistet.
Lokale Partnerorganisationen: Partnerschaften mit lokalen Organisationen, die über eine starke Präsenz und ein gutes Verständnis der betroffenen Gemeinschaften verfügen. Diese lokalen Partnerorganisationen spielen eine entscheidende Rolle bei der Durchführung und Verwaltung der Verteilung von Hilfsgütern und Hilfeleistungen.
Internationale Hilfsorganisationen: Durch die Zusammenarbeit mit internationalen Hilfsorganisationen wie den Vereinten Nationen und NGOs erhalten wir Zugang zu Ressourcen, Fachwissen und zusätzlicher Unterstützung, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der betroffenen Bevölkerung gerecht zu werden.
Begünstigte: 90 Kinder werden durch diese Schule gefördert
Budget: 100 000 CHF
Bangladesch ist ein Land, das verschiedenen Naturkatastrophen ausgesetzt ist und vor zahlreichen Herausforderungen steht, insbesondere in den südwestlichen Regionen wie Khulna und Jashore, die anfällig für Versalzung, Zyklone, Überschwemmungen, Flutwellen und Flusserosion sind. Diese Gefahren haben erhebliche Auswirkungen auf die Bevölkerung und den Lebensunterhalt und werden durch den Klimawandel noch verschärft.
In Teilen von Khulna und Jashore ist die Überflutung zu einem anhaltenden Problem geworden, das wirtschaftliche und soziale Aktivitäten behindert und das tägliche Leben von Tausenden von Menschen beeinträchtigt. Insbesondere die Distrikte Manirampur und Keshabpur in Jashore sind am stärksten betroffen, obwohl es dort fünf Flüsse gibt. Keshabpur leidet unter einem Mangel an Trinkwasserinfrastruktur mit nur 43 Tiefbrunnen, die das gesamte Gebiet versorgen, was eine dringende Herausforderung für den Zugang zu sauberem Trinkwasser darstellt. In den am stärksten betroffenen Gebieten wie Panjia, Sufalakati und Gaurighona führt der anhaltende Wassermangel zu einer Abhängigkeit von unsicheren Wasserquellen, was das Risiko von durch Wasser übertragenen Krankheiten erhöht und Hygienepraktiken behindert. In ländlichen Gebieten müssen Frauen weite Strecken zurücklegen, um sauberes Wasser zu holen, da es keine tiefen Röhrenbrunnen gibt.
Unser Projekt umfasst die Installation von 50 Tiefbrunnen, die Bereitstellung von 50 sanitären Latrinen, die Durchführung von 150 Hygieneförderungskampagnen und die Verteilung von 1.500 Hygienepaketen an gefährdete Haushalte. Ausserdem werden 300 Personen in der effektiven Wartung der Wasserstellen geschult.
Begünstigte: 3 000
Budget: 100 000 CHF
(2000 CHF finanzieren 1 Brunnen, 1 Latrine und Hygiene-Kits)
In den vergangenen vier Jahren hat der Sudan gesellschaftliche und politische Umbrüche erlebt. Hinzu kommen Wirtschaftskrisen und eine hohe Inflationsrate, die die Lebenshaltungskosten in die Höhe treiben. Diese Entwicklung hatte zur Folge, dass die Zahl der Bedürftigen von 5,7 Millionen im Jahr 2019 auf 24,7 Millionen im Jahr 2023 anstieg.
Am 15. April 2023 kam es zu einem Konflikt zwischen den sudanesischen Streitkräften und den Rapid Support Forces. Gemäss einem Bericht des Büros für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten vom 21. Januar 2024 wurden seit Beginn der Angriffe, bei denen mehr als 13.000 Menschen getötet und 26.000 verletzt wurden, etwa 7,6 Millionen Menschen innerhalb und ausserhalb des Sudan vertrieben. Des weiteren wurden bis zum 16. Januar 2024 über 9.700 Verdachtsfälle von Cholera mit 269 damit verbundenen Todesfällen gemeldet.
Die Auswirkungen des Krieges im Sudan haben das sozioökonomische Umfeld stark beeinträchtigt und zu einer massiven Zerstörung der wichtigsten Krankenhäuser, Märkte, Immobilien und der Industrie sowie zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit geführt. Darüber hinaus haben die Beschäftigten im ganzen Land seit neun Monaten keine Gehälter mehr erhalten.
Der bewaffnete Konflikt hat zu Vertreibungen innerhalb des Landes und zu Flüchtlingen ausserhalb des Landes geführt. Familien haben auf der Suche nach Sicherheit ihre Heimat und ihre ursprünglichen Zufluchtsorte in den Bundesstaaten Al-Jazeera, Sennar und Gedaref verlassen und sind nach Port Sudan gekommen. Die Mehrheit der geflüchteten Familien besteht aus Frauen und Kindern, darunter auch ältere Menschen. Einige Männer zogen es vor, vor Ort zu bleiben, um ihre Häuser und ihr persönliches Eigentum zu behalten.
Mit diesem Projekt soll den von den anhaltenden bewaffneten Kämpfen im Sudan betroffenen Menschen lebensrettende humanitäre Hilfe geleistet werden. Pro Haushalt wird eine lebensnotwendige finanzielle Unterstützung von 300 CHF zur Verfügung gestellt, um den Grundbedarf an Nahrungsmitteln und anderen lebensnotwendigen Gütern zu decken. Die betroffenen Haushalte erhalten diese Hilfe in einer einmaligen Zahlung, die so gut wie möglich dazu verwendet werden soll, ihre Bedürfnisse während der aktuellen Notsituation zu decken, bis sie in der Lage sind, in ihre Heimatregionen zurückzukehren oder geeignete Anpassungsmechanismen zu finden.
Begünstigte: 640
Budget: 200 000 CHF
Ländliche und abgelegene Gebiete in Bosnien und Herzegowina sind im Vergleich zu städtischen Gebieten besonders stark von der ungleichen Verteilung von Ressourcen und Infrastruktur betroffen. Schwache Bevölkerungsgruppen, die in diesen marginalisierten Gebieten leben, leiden unter ungleichen Bildungs- und Gesundheitsinfrastrukturen.
Die Bedarfsanalysen zeigen grosse Herausforderungen in verschiedenen Bereichen auf. Im Bildungsbereich behindern Unterschiede in der Infrastruktur und den Ressourcen den Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung, insbesondere für marginalisierte und ländliche Gemeinschaften. Im Gesundheitssektor behindern erhebliche Lücken in der Infrastruktur und bei den Dienstleistungen den Zugang zur medizinischen Grundversorgung, insbesondere für gefährdete Bevölkerungsgruppen wie Repatriierte und ethnische Minderheiten. Auch Menschen mit Behinderungen haben Schwierigkeiten beim Zugang zu speziellen medizinischen Geräten. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die grössten Herausforderungen im ungleichen Zugang zu Bildungs- und Gesundheitsdiensten liegen, insbesondere für marginalisierte Bevölkerungsgruppen und ländliche Gebiete.
Ziel des Projekts ist es, eine nachhaltige Wirkung in den Bereichen Bildung, Gesundheitsversorgung, Zugänglichkeit und Unterstützung für benachteiligte Bevölkerungsgruppen zu erzielen. Um dieses Ziel zu erreichen, sieht das Projekt die Einrichtung von zwei Wohnheimen für Menschen mit Behinderungen, die Renovierung einer Berufsschule (Klassenräume, Fussböden, Tischlerarbeiten, Elektrik…) und die Finanzierung von Ausstattungsgegenständen vor.
Begünstigte: 4 355
Budget: 100 000 CHF
Die akute Unterernährung im Jemen wird sich voraussichtlich verschlimmern. Gründe sind die schlechte Ernährungssicherheit, häufige Krankheiten wie Durchfall, unzureichende Ernährung von Kindern und mangelnde Gesundheitsversorgung. Es wird erwartet, dass 91% der jemenitischen Distrikte in Phase 3 (schwer) oder höher der akuten Unterernährung sein werden.
Über 8 Millionen Menschen benötigen derzeit lebensrettende kurative und präventive Ernährungshilfe. 2,2 Millionen Kinder unter fünf Jahren müssen voraussichtlich wegen akuter Unterernährung behandelt werden, davon sind 538.000 schwer unterernährt und 1,6 Millionen Kinder leiden an moderater Unterernährung. Im Vergleich zu 2021 ist die schwere akute Unterernährung bei Kindern unter fünf Jahren um 36% gestiegen. Kinder in den am stärksten betroffenen Gouvernoraten haben ein 12-mal höheres Risiko zu sterben.
1,3 Millionen schwangere und stillende Mütter im Jemen benötigen wegen akuter Unterernährung Behandlung, 12% mehr als im Vorjahr. Übertragbare Krankheiten, die Hauptursache für Unterernährung bei Kindern unter fünf Jahren, verschlechtern weiterhin die Ernährungssicherheit und belasten gefährdete Haushalte. Im Jemen stirbt alle zehn Minuten mindestens ein Kind an vermeidbaren Krankheiten wie Durchfall, Unterernährung und Atemwegsinfektionen. Unterernährte Kinder riskieren irreversible Schäden an ihrer Entwicklung und ihren kognitiven Fähigkeiten.
Das Projekt zielt darauf ab, 144 Gesundheitszentren zu betreiben, um akute Unterernährung zu behandeln und eine angemessene Ernährung von Säuglingen und Kleinkindern sicherzustellen. Das Projekt soll dazu beitragen, die durch akute Unterernährung verursachte Krankheits- und Sterblichkeitsrate bei Kindern unter fünf Jahren, schwangeren Frauen und stillenden Müttern zu senken. Weitere ergänzende Aktivitäten werden von den Partnern von Islamic Relief finanziert.
Begünstigte: darunter 19.000 Kinder unter 5 Jahren
Budget: 250 000 CHF
Pakistan beherbergt 1,3 Millionen afghanische Flüchtlinge. 840.000 von ihnen haben eine Aufenthaltsgenehmigung, die ihnen einen gewissen Schutz bietet. Weitere schätzungsweise 1,5 Millionen Afghanen leben ohne Papiere in Pakistan. 600.000 von ihnen kamen nach der afghanischen Offensive im August 2021 ins Land.
Der pakistanische Innenminister ordnete am 3. Oktober 2023 an, dass alle afghanischen Migranten ohne Papiere das Land bis zum 1. November 2023 verlassen müssen, andernfalls werden sie abgeschoben. Diese Entscheidung löste eine regelrechte Krise aus. Rund 438.171 Afghanen mussten Pakistan bis Ende 2023 verlassen, was zu einer Überlastung der Ressourcen und der Infrastruktur an der Grenze führte.
Der massive Zustrom von Migranten an der Grenze führt zu Spannungen, und die Menschen, die sich unter schlechten Wetterbedingungen fortbewegen müssen, brauchen Hilfe. Angesichts der anhaltenden Konflikte, der Wirtschaftskrise und des verheerenden Erdbebens in Afghanistan sehen diese Menschen einer düsteren Zukunft entgegen. Mehr als 6,1 Millionen Menschen sind innerhalb des Landes auf der Flucht und leben unter katastrophalen Bedingungen.
Afghanistan ist nicht in der Lage, Tausende von Rückkehrern aufzunehmen und ihnen vollen Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen zu gewähren. Dies verschärft die bereits schwere humanitäre Krise im Land und die zukünftigen Herausforderungen sind enorm. Es besteht ein dringender Bedarf an internationaler Unterstützung in den Bereichen Unterkünfte, Lebensunterhalt, Bildung, Gesundheit und psychosoziale Betreuung, und die derzeitige Infrastruktur ist unzureichend. Eine erfolgreiche Reintegration erfordert einen multisektoralen Ansatz, an dem zahlreiche nationale und internationale Akteure beteiligt sind.
Islamic Relief leistet derzeit finanzielle und medizinische Hilfe in den Auffanglagern und hat einen Plan entwickelt, um den Zugang zu lebensnotwendigen Gütern zu verbessern, der auf die Bedürfnisse der Rückkehrer zugeschnitten ist.
Ziel des viermonatigen Projekts ist es, 540 Familien mit 300 CHF zu unterstützen, indem den Flüchtlingen der Zugang zu lebensnotwendigen Gütern ermöglicht wird.
Begünstigte: 630 Familien
Budget: 200 000 CHF
Das Erdbeben, das im Februar 2023 die Türkei und Nordsyrien erschütterte, verursachte verheerende Schäden in grossen Städten wie Jinderes, Harim, Salqin und Al Atareb in den Gouvernements Idleb und Aleppo. Mehr als 4.500 Menschen kamen ums Leben, weitere 10.000 wurden verletzt. Mehr als 10.600 Gebäude wurden schwer beschädigt oder zerstört.
Laut dem Humanitarian Needs Overview 2023 (Überblick über den humanitären Bedarf 2023) war der Zugang zu WASH-Diensten (Wasser, Sanitär– und Hygieneversorgung) bereits vor dem Erdbeben aufgrund mehrerer Faktoren gefährdet, darunter Schäden aus früheren Konflikten, unzureichende Wartung der Infrastruktur und die Auswirkungen des Klimawandels. Durch das Erdbeben hat sich die Situation weiter verschlechtert und die Zahl der Menschen, die auf Unterstützung im WASH-Bereich angewiesen sind, ist gestiegen.
Das Hauptziel dieses Projekts ist die Verbesserung der Infrastruktur und der Dienstleistungen im Bereich Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene (WASH) auf Gemeindeebene. Es soll Frauen, Männer, Jungen, Mädchen und Menschen mit Behinderungen erreichen, die in Gebieten leben, die als besonders gefährdet und anfällig für durch Wasser übertragene Krankheiten wie Cholera und durch Insekten übertragene Krankheiten wie Leishmaniase gelten.
Die Auswahl der Begünstigten wird sich auf die vom Erdbeben betroffenen Gemeinschaften konzentrieren. Dazu gehören Binnenvertriebene, die innerhalb oder ausserhalb der Lager und in Aufnahmegemeinschaften leben, insbesondere dort, wo die Konzentration von Binnenvertriebenen hoch ist. Dazu gehören auch Gebiete mit eingeschränktem Zugang zu sauberem Trinkwasser und schwerwiegenden Problemen bei der Abwasser- und Abfallentsorgung.
Budget: 600 000 CHF